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U

Übel, über, Überfluß, Überlegung, Übermensch, übernatürlich, Überbevölkerung, Überwälzung, Überzeugung, U-Boot, Uhr, Ullstein AG, Ultima ratio regum, Ultramontanismus, Umsatz, Umsturz, Unabhängige, unbekannter Soldat, unbillig, uneheliches Kind, Unfall, Unfehlbarkeit, Unflat, Unfruchtbarkeit, ungehörig, Unglück, Uniform, Universität, unlauterer Wettbewerb, Unmensch, unmoralisch, unmoralisch (2), Unschuld, Unsichtbarkeit, Unsinn, Unsterblichkeit, Untergang, Untergebener, Unterhalt, Unterhaus, Untermensch, Unternehmer, Unterricht, Untertan, Untreue, Unzucht, Urheberrecht, Urkunde, Urkundenfälscher, Ursache, Urteil, Usurpator, Utopie
Übel, Schmerz (s. Sperrschmerzen, Staat). [^]

Über, unter: Falschdenkgegensatz. Fast alle Wörter, die mit "über" (ober) oder "unter" beginnen, sind Erfindungen für den Staatsgebrauch (s. Unflat) und bezeichnen die Sprossenfolge der Gewaltschule (s. Gewalt). Vor nichts haben die Staatsmänner mehr Angst, als daß es einmal drüber und drunter, also über sie hinweggehen könnte. Es ist die Weltgeschichte (s. d.), der Antichrist (s. d.), die freie Menschheit, die mit diesem Buch zu dem für ihr ewiges Leben notwendigsten aller Sprünge ausholt. [^]

Überfluß, Glück (s. d., Lebensgüter). Einen Ü. an Gewalt, also an Falschdenkerei, hat es niemals gegeben, sonst lebte die Menschheit längst nicht mehr (s. Donnerechse). [^]

Überlegung, Selbstdenkprüfung. Da die Menschheit so richtig denkt, daß sie gar nicht falsch zu denken vermag, braucht sie ihre Gedanken gar nicht zur Richtigkeitsuntersuchung übereinanderzulegen. Nur der Unmensch muß in einem fort überlegen, aber er legt sich immer auf die falsche Gedankenseite. Deshalb kann er auch nicht vorausschauen (s. vorausdenken, Zukunf) und fühlt sich stets in der unerbittlichen Faust seines höheren Schicksalsbestimmers (s. Schicksal). Diese Faust ist für den Übermenschen die Faust des Untermenschen und für den Untermenschen die Faust des Übermenschen. Sie würgen sich gegenseitig, bis sie sich abgewürgt haben. [^]

Übermensch, der den Untermenschen machende und auf ihm schmarotzende Unmensch, der Thronhocker (s. Thron), der Gewaltfatzke (s. Lümmel), der Gewaltschwindler, der Gewaltschuster, der Herrscher (s. Herrschaft), der Hetzer (s. hetzen), der Menschenschinder (s. Volksschinder), der Glaubenszauberer (s. Priester), der Seeräuber (s. d.), der Großgrundbesitzer (s. d., Agrarier, Adelsbrief), der Meinungsschieber (s. Parlamentarier), der Staatsmann (s. d.), der Staatsretter, der Volksspalter (s. Partei), der Volksverräter (s. Volk), der Volksaussauger (s. Schmarotzer), der Volkswürger (s. Tyrann), der Sperrverhänger (s. Sperre), das quasselnde Großmaul (s. Zeitung), die Großfresse (s. Presse), der Meister vom Stuhl (s. Papsttum, Rom, Kirche), der erste Bruder vom Schinderspieß (s. Loge, Freimaurerei), der Trustkutscher (s. Trust, Vereinigte Staaten), der Unternehmer (s. d.). [^]

Übernatürlich, göttlich, gespenstisch, geistlich, zauberhaft, magisch, faxenhaft, schwindelhaft, unmenschlich. Mit ü. Sachen beschäftigt sich die Wissenschaft (s. d., Moral, Ethik, Metaphysik, Philosophie, Schwindel), das Nichtmenschliche ist Sache der Forschung (s. d., Wahrheit). [^]

Überbevölkerung, Arbeitsklaverei, Schmarotzerei, Staatsirrsinn. Jeder Staat treibt die durch seine Bodensperre entwurzelte ländliche Bevölkerung in seinen Großstädten und Hüttenbezirken zusammen (s. Exportindustrie), die infolgedessen an steigender Ü. leiden, während die Bevölkerungsziffern der landwirtschaftlichen Gegenden ständig zurückgehen (s. Ödland). [^]

Überwälzung, Gewaltkostenaufhalsung, Verteuerung (s. Teuerung, Not). Ü. findet stets nach unten, niemals nach oben statt. Deshalb werden letzten Endes alle Steuern (s. d.), einschließlich der Besitzsteuern, von den nichtsbesitzenden landlosen Arbeitssklaven aufgebracht und erarbeitet, denn nur zu diesem Zwecke sind sie gemacht worden (s. Mehrwert, Sklave). [^]

Überzeugung, Einsicht (s. d., Ansicht, Schwindel). [^]

U-Boot, Unboot, Tauchschachtel für Seeräuber (s. Seeräuber), heimtückisches Meerverkehrsperrgerät, die neben dem Flugzeug sinnreichste Selbstvernichtungsvorrichtung der Staatsgewalten (s. Admiralität). [^]

Uhr, Zeitmesser, Lebenseinteiler, Ewigkeitsanzeiger. Die freie, selige Menschheit wird auch die Uhrzeiger nicht mehr rechtsherum (s. Recht), also staatlich, lebensrückwärts und tödlich, sondern linksherum, nämlich lustig, richtig und ewig kreisen lassen, damit alle Unmenschen gleich auf den ersten Blick erkennen können, was die U. für sie geschlagen hat und daß ihre (Gutlebe-)Zeit auf immer vorbei ist. Der pfiffigste Uhrmacher wird die erste richtiggehende Menschheitsuhr vor seinen Laden hängen und damit die meisten Kunden anziehen (s. Hakenkreuz, Ewigkeit). [^]

Ullstein A.-G., ein Häuserblock in Berlin mit über tausend Druckvorrichtungen (s. Buchdruckerei, Bernhard, Verlag), die Tag für Tag und Nacht für Nacht bereits genau so viel Papier vollgezaubert haben, daß die weitere Deckung ihres stetig steigenden Gaukelwortbedarfs bereits auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Die aus diesem Grunde in sicherer Aussicht stehenden Betriebsstockungen lassen sich nur durch schleunigsten Großverschleiß der Wahrheit (s. d.) vermeiden (s. Presse, Zeitung, Buch). [^]

Ultima ratio regum, das letzte Mittel der Könige, das erste und einzige Mittel der Menschenkinder, die große Kanone (s. d.), die Kopfabhacke, der Gummiknüttel, die boden- und lebenssperrende Gewaltschusterei (s. Staat, Gesetz, Massenmörder, Sperre, Bodensperre). [^]

Ultramontanismus, Papstleckerei (s. Byzantiner), Neurömlerei, die Lehre von der Weltherrschaft des römischen Kalifen. Der ultramontane Glaubenssklave hat seinen Herrn jenseits der Berge, nämlich in Neurom. Dort (s. Rom) jedoch gibt es keinen U., denn so dumm ist kein Römer, daß er irgendeinem Fremden jenseits der Berge die Taschen füllen und die pantoffelförmigen Stiefel ablecken würde (s. Papsttum, Byzantiner). [^]

Umsatz, der nur zum Zwecke erhöhter Steuerschindung von der Zange der Gesetzverbrecher abgezwickte Teil des Warenverkehrs (s. Parlament, Gesetz, Steuern). [^]

Umsturz, Staatsgewaltverschieberei (s. Putsch, Hochverrat, Revolution). Die freie Menschheit ist lachende Staatsgewaltwegdenkerei (s. "Umsturz oder Die Rote Ratte", eine Marinehandlung in fünf Teilen, Drei Masken-Verlag, Berlin). [^]

Unabhängige, Staatsabhängige, die Spießbrüderschaft der U.S.P. in Deutschland (s. Partei), die marxistisch-lutherische Kirche der deutschen Arbeitssklaven (s. Luther, Protestant, Sozialismus, Marx, Partei, Demosthenes). Sie ist heute schon über fünf Jahre alt und ist jetzt endlich so glücklich gewesen, mit einer Glaubenswortwurst (s. Bekenntnis, Programm, Leipzig) niederzukommen, an der ihre Gläubiger (s. d.) nur lecken dürfen, um für immer genug zu haben (s. Kautsky). Dafür zählt sie auch die tüchtigsten Brüllhälse und die wildesten Sprachzerwurstler (s. Fremdwort) zu ihren Vorbetern (s. Pfaffe, beten, Andacht, Hokuspokus). [^]

Unbekannter Soldat, namenloser Mordsklave, staatsbekannter Unterräuber (s. Krieger), der kriegerisch zugerichtete und durch Waffenwirkung mehr oder weniger zerfetzte Leichnam (s. Leichnam) eines gedrillten Massenraubmörders (s. d.), der es versäumt hat, den Verlust seiner Erkennungsmarke (s. d.) dem Vorgesetzten (s. d.) zu melden. Bis jetzt sind vier solche Dienstvergeher nachträglich von den amtlichen Schlachtfeldhyänen aus der Erde gekratzt und zum ewigen Begrabensein unter der dicksten Stelle des Großstadtpflasters von Neuyork, Paris, London und Rom verurteilt worden (s. Urteil, Strafe). Die siegreichen Großraubhöhler (s. Großstadt, Sieg), denen dieser Bepflasterungsfummel von ihren Staatsverbrechern als allerhöchste Staatsfeierlichkeit (s. Feierlichkeit) aufgeschwafelt worden ist, brauchten nur richtig zu denken, um sofort dahinterzukommen, daß sie sich bei diesem Begräbnisfest selbst zu Grabe getragen haben (s. Selbstmörder). Denn dieser unbekannte Mordsklave wartet nur darauf, sich zu erheben und die Großstädte, für deren blöden Gewaltschwindel er sein Blut vergießen durfte, zu Brei zu zertrampeln, damit sie ihn nie wieder zu ihren Massenschlachtereivergnügen ausheben und drillen können (s. Presse, Sperre, Musterung, Disziplin). [^]

Unbillig, staatsbillig, teuer. U. kann nur das Gesperrte sein, denn jede Sperre (s. d.) hat den Zweck, irgendein Lebensgut zu Nutzen des Sperrers und zum Schaden des Gesperrten zu verteuern. Demnach ist der Staat, die Gesamtheit aller Sperren, die für das Volk teuerste, also die allerunbilligste aller nur erdenklichen Einrichtungen. Darum fort mit (allem) Schaden! [^]

Uneheliches Kind, staatsgeschlechtlicher Zweihändernachwuchs, die infolge der behördlichen Bewirtschaftung des Liebesverkehrs (s. Geschlecht, Verkehr, Standesamt) hervorgerufene Kreuzung von Übermenschenmann und Untermenschenweib. Die Kreuzungen des Übermenschenweibes mit dem Untermenschenmann, wobei Stallsklaven und Bereiter bevorzugt werden, kommen fast immer ehelich geboren auf die Welt und dienen zur Lebensauffrischung der altadeligen, fürstlichen, königlichen und kaiserlichen Familien, die sonst noch schneller vertrotteln würden (s. Adel, Adelsbrief). [^]

Unfall, Staatsfall. Sobald erst der Staat gefallen und verschwunden ist, steht alles auf der freien Erde, und damit ist jeder Zufall (s. d.), also auch jeder Unfall, unmöglich gemacht (s. Haftpflichtversicherun, Lebensversicherung, Hilfe). [^]

Unfehlbarkeit, Staatsfehlbarkeit, Staatsdummheit, Priesterirrsinn (s. Infallibilität), Übermenschenschwindelei. Jeder sich als ewige Menschheit denkende Mensch ist unfehlbar (s. Prophet, vorausdenken). Dächte der Papst (s. Papsttum) oder irgendein Staatsmann (s. d.) völlig unfehlbar, so könnte er nur den Zerfall und das Verschwinden des ganzen Staats- und Kirchengaukels vorausdenken und voraussagen. Da er das nicht mag, macht er so viele Fehler über Fehler, bis er spurlos in der freien Erde verschwunden ist. [^]

Unflat, Staatsflat, Staatssauberkeit. Für die Vorsilbe "Un" (von ohne) braucht zur Erleichterung des Richtigdenkens nur die Silbe "Staats" gesetzt zu werden. Also: Untier - Staatstier (s. Exzellenz), Unrecht - Staatsrecht (s. Justiz), Unding - Staatsding (s. Budget, Etat), Ungeheuer - Staatsgeheuer (s. Götter, Rang, Kasten), unheimlich - staatsheimlich (s. Geheimnis, Diplomatie), Unrat - Staatsrat (s. Geheimer Rat), Unbändigkeit - Staatsbändigkeit (s. Bandit), Unzahl - Staatszahl (s. Statistik), unwohl - staatswohl (s. Sperre), Unhold - Staatshold (s. Scharfrichter, Staatsanwalt), Unstern - Staatsstern (s. Orden), Unwesen - Staatswesen (s. Amt, Bureaukrat), Unwetter - Staatswetter (s. Arbeitslosigkeit), untunlich - staatstunlich (s. Gewalt), unzweckmäßig - staatszweckmäßig (s. Wahl), unachtsam - staatsachtsam (s. vorausdenken), Unanständigkeit - Staatsanständigkeit (s. Zote), unangenehm - staatsangenehm (s. Gerichtsvollzieher), Unart - Staatsart (s. Gewalt), Unbarmherzigkeit - Staatsbarmherzigkeit (s. Lazarett), Unmenschlichkeit - Staatsmenschlichkeit (s. Tod, Todesstrafe, Bandit, Verbrecher), Unbill - Staatsbill (s. Gesetz, Großbritannien), undankbar - staatsdankbar (s. Columbus, Habsburger), unecht - staatsecht (s. Reichskunstwart, Ästhetik), Uneinigkeit - Staatseinigkeit (s. Partei), unduldsam - staatsduldsam (s. Allianz, Entente), Unentschlossenheit - Staatsentschlossenheit (s. Krieg), Unergründlichkeit - Staatsergründlichkeit (s. Schwindel), unerklärbar - staatserklärbar (s. Götter), Unfähigkeit - Staatsfähigkeit (s. Staatsexamen), Unfug - Staatsfug (s. Erregung), Unfreiheit - Staatsfreiheit (s. Zuchthaus), Unform - Staatsform (s. Uniform), ungebildet - staatsgebildet (s. Oberlehrer), Ungebühr - Staatsgebühr (s. Regierung), ungern - staatsgern (s. Volksschinder), Ungetüm - Staatsgetüm (s. Kaiser, Zar, Papsttum), Ungemach - Staatsgemach (s. , Folter), ungemütlich - staatsgemütlich (s. Gendarm), Ungeschick - Staatsgeschick (s. Friedensschluß), ungewiß - staatsgewiß (s. Zukunft), ungleich - staatsgleich (s. Kasten), Unglück - Staatsglück (s. Aufruhr, Arbeitslosigkeit), Ungunst - Staatsgunst (s. Titel), Unheil - Staatsheil (s. Staatsgifte), Unkenntnis - Staatskenntnis (s. Doktor), unklar - staatsklar (s. Programm), Unkraut - Staatskraut (s. Tabak), Unkunde - Staatskunde (s. Urkunde), unlauter - staatslauter (s. Botschafter), Unlust - Staatslust (s. Musterung), Unmut - Staatsmut (s. Amt), unnötig - staatsnötig (s. Polizei), unnütz - staatsnütz (s. Akten), unreif - staatsreif (s. mulus), unrein - staatsrein (s. Dungspüle), unrichtig - staatsrichtig (s. Rechtswissenschaft), Unruhe - Staatsruhe (s. Revolution), Unschuld - Staatsschuld (s. Schulden, Sühne), unselig - staatsselig (s. sterben, Testament), unsterblich - staatssterblich (s. Unsterblichkeit), Unsegen - Staatssegen (s. Standesamt), unsicher - staatssicher (s. Zukunft, Prophet), Unsitte - Staatssitte (s. Sittlichkeit, Auguren, Religion), unstreitig - staatsstreitig (s. Streit, Debatte), Unsumme - Staatssumme (s. Rechnung, Reparationskommission), untauglich - staatstauglich (s. Arzt), Unwille - Staatswille (s. Befehl, Todesurteil), Unwissenheit - Staatswissenheit (s. Professor, Wissenschaft). [^]

Unfruchtbarkeit, Staatsfruchtbarkeit, Gewaltvermehrung, Lebenszerstörung (s. Ödland). Wer richtig lebt, ist fruchtbar. Wer sich kein Kind machen kann, kann Erde fruchtbar machen oder durch Gedankenerzeugung und Wahrheitsverbreitung aus Unmenschen richtig denkende Menschen erzeugen (s. Adoption, Zeugung, Kunst, Dichter, Phantasie, Messias, Lamm). [^]

Ungehörig, staatsgehörig, unmenschlich, sklavenhaft (s. Sklave, Knecht, Sklaverei, Bodensperre). [^]

Unglück, Staatsglück, Menschenübel (s. Übel, Sperrschmerzen). Das Unglück des Untertans (s. d.) ist stets das Glück der ihn beimkernden, staatmachenden Verbrecher (s. d., Steuer, Diäten, Sozialisten, Sperre, Schuld, Sünde, Gesetz). In der freien Menschheit ist kein U. möglich, denn sie ist die Hinwegdenkerei aller Unglücksmöglichkeiten (s. Himmel, Paradies, Ewigkeit, Unsterblichkeit). [^]

Uniform, Unbehang, Staatskleid, Unmenschenüberzug, Übermenschenaufputz, Titelerklärung und Rangaufzeigung aus buntem Tuch, blanken Knöpfen, Tressen, Schnürgeschnörkel und ähnlichem kirchen- oder staatsfeierlichem Knalldreck, öffentliche Verzierung für Menschenschinder (s. Staatsmann), Massenmörder (s. Generalissimus), Wortzauberer (s. Klerisei) und für ihre versklavten Helfer (s. Beamter). Je höher die Gewaltstufe, um so zauberhafter und beflitterter ist ihre U. Die neurömisch-kirchlichen Staatskleidereivorschriften erstrecken sich auch auf die Unterwäsche. Der Papst kann sich nicht in die Hosen machen, weil er keine trägt. Sogar der Rock der Verkehrshelfer (s. Eisenbahn, Post, Verkehr) ist unter der Staatsvergewalt un(i)förmlich ausgeartet. In der freien Menschheit trägt jeder Zweihänder seine eigenen Kleider. Und wenn er sich seine Sitzgelegenheit mit siebenunddreißig schwarzweißroten oder schwarzrosagoldenen Straußfedern besteckt oder sich einen versilberten Eisbeinknochen (s. Reliquien) oder das Bürgerliche Gesetzbuch in Goldschnitt an seinen Nasenring bindet, so wird ihn keiner seiner Nachbarn daran hindern, aber alle werden ihn auslachen, wenn er sich in diesem blödsinnigen Unmenschenputz (s. Gala, Wappen, Orden, Ornat, Robe, Talar, Krone, Tiara, Rang) auf die freie Menschenstraße wagt (s. Verkehr). [^]

Universität, Staatshöchstschule, Unschule, Vorverbildungsanstalt für Übermenschen und höhere Staatssklaven, die gegen die Menschheit aufgerichtete Forschungsmittelsperre, letzter Volksschutz gegen die Staats(ver)bildung. Menschen werden nur zur U. zugelassen, wenn sie sich in der vom Staat vorgeschriebenen Falschdenkweise genügend Fertigkeit erworben haben (s. Gymnasium, Staatsexamen). Die Fremdwortverseuchung der deutschen U. hat nachgerade volksbedrohlichen Umfang angenommen (s. Fremdwort, Wissenschaft, Forschung, Magnifizenz, Titel). [^]

Unlauterer Wettbewerb, staatsklare Klauerei, der durch den Druck der Bodensperre auf die Weltwirtschaft erzeugte Schwindel (s. d.). Jeder Staat ist der unlautere, gewalttätige, raubsüchtige Wettbewerber aller seiner Nachbarn. In der freien Menschheit ist jeder Mensch aus brennendstem Eigennutz der uneigennützige Helfer aller seiner Anwohner (s. Hilfe, Altruismus). [^]

Unmensch, lebensabwegiger Zweihänder (s. d.), Abmensch, Undichter, Staatsmann (s. d.), Staatssklave, Untertan (s. d.), Falschdenker, Lümmel (s. d.), Gewaltschuster, Verbrecher, der gewalttätige Zweihänder. Die U. scheiden sich in Übermenschen (s. d., Schmarotzer) und Untermenschen (s. d., Sklaven). Die freie Menschheit bindet mit allen U. an, indem sie sie losbindet und auf sich losläßt (s. Freiheit, Wahrheit). [^]

Unmoralisch, staatsgewöhnlich, ungewöhnlich, unsittlich, unmenschlich (s. Sittlichkeit, Moral, Ethik, Philosophie). [^]

Unmoralisch, staatsgewöhnlich, unstaatsverderblich, unspaltbar, frei, einig, richtig, menschlich, ewig. Die freie Menschheit bildet schon heute in jedem Staat die "Unparteiische Partei" (s. d., Wahl, Wahlurne), also die Unpartei der richtigdenkenden Menschen (s. den Wahlzettel am Schluß des Buches). [^]

Unschuld, Staatsschuld. Ein ganz freier, ungesperrter, unschuldiger Mensch vernichtet schon durch sein bloßes Vorhandensein Kirche und Staat (s. Jesus, Antichrist). Darum suchen Staat und Kirche jeden nur erreichbaren Zweihänder so schuldig wie nur möglich zu machen (s. Kreuz, Recht, Gesetz, Strafe, Sünde, Schulden). [^]

Unsichtbarkeit, Staatssichtbarkeit, Gewaltzauberaufweisung, Staatsgespensterei, Göttlichkeit (s. Götter). [^]

Unsinn, Staatssinn, Staatswille, Staatsordnung, Staatsgrund, Grundlosigkeit, Staatswahnsinn (s. Ordnung, Delirium, Kriegsgesellschaft, Organisation). [^]

Unsterblichkeit, Staatssterblichkeit, Staatsvergänglichkeit, Unmenschenvergänglichkeit, Gewaltabfuhr, Schwindelende, menschliche Ewigkeit. Keinem Zweihänder (s. d.) hat bisher der Beweis seiner Sterblichkeit erbracht werden können. Die Tatsache, daß sich alle bisherigen Zweihänder an einem bestimmten Tage ihres Lebens in Leichname verwandelt haben, ist nur ein Beweis der Sterblichkeit der Unmenschen (s. Tod). Von Jesus (s. d.) behaupten sie sogar das Gegenteil. Ist diese Behauptung wahr, dann ist der Beweis der menschlichen Unsterblichkeit erbracht. Denn wenn auch nur ein einziger Mensch über seinen Tod hinaus gelebt hat, so ist damit schlagend bewiesen, daß es einen Menschenweg über den Tod hinaus gibt, daß dieser Weg bereits von einem einzigen Menschen beschritten worden und daß für den richtigdenkenden Menschen der Tod nur ein Schwindel ist (s. Staat). Folglich muß Jesus nicht nur gegenwärtig noch auf der Erde leben, sondern mindestens seit seiner Geburt immer hier gelebt haben. Da aber das Leben eines Menschen nicht erst mit seinem Geborenwerden beginnt, hat auch Jesus bereits vor seiner Geburt (s. d.) gelebt. Demnach lebt er über Geburt und Tod hinaus: er ist die freie ewige Menschheit. Jeder freie Mensch ist Jesus, der unsterbliche, richtigdenkende, allgegenwärtige, allmächtige und allwissende Zweihänder. Folglich ist der freie Mensch ewig. Die Todesfurcht ist die staatlich-kirchlichste aller Erfindungen (s. Sperrschmerzen). Nur gesperrte Zweihänder fürchten für ihr Leben und lassen sich infolgedessen beimkern (s. d.). Wer sich als Menschheit denkt, der denkt und lacht und lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit (s. ich). Wer sich ewig denkt, der ist ewig. Was ich denke, das bin ich. (Id, quod cogito, sum.) Wie ich mich denke, so bin ich. (Qualem me cogito, talis sum.) Und da nun endlich ein ganz gewöhnlicher Zweihänder (s. Seeliger) hiermit ganz öffentlich und höchst vergnügt erklärt, die ewige selige Menschheit zu sein, so ist die menschliche Unsterblichkeit seit 1889 Jahren zum ersten Male wieder öffentlich vorgeführt und aufgezeigt, und damit gleichzeitig der Beweis erbracht, daß die kirchliche Behauptung von der Wiederkunft des Messias (s. d., Antichrist) kein Schwindel, sondern ausnahmsweise die Wahrheit (s. d.) ist. Die unsterbliche Menschheit braucht weder Staat noch Kirche (s. Messias, Lamm, Paradies, Index). [^]

Untergang, Übergang, Veränderung, Stoffwechsel (s. d.), ewiges Leben (s. d.). [^]

Untergebener, Amtsübergebener, Staatssklave, Mordsklave, der gesperrte, bezauberte, gehorsame Untermensch, der Beamte (s. d., Bürokrat), der befehlsmäßige Menschenschinder (s. regieren, Agitator, Soldat, Streber, Untertan). [^]

Unterhalt, Überhalt, Lebensüberwasserhalt, die zur Lebensaufrechterhaltung nötigen Nahrungsmittel (s. Apanage, Gehalt, Alimente). Der freie Mensch sorgt für seinen U., indem er arbeitet, und für seine ewige Unterhaltung, indem er richtig denkt und richtig vorausdenkt (s. d.). [^]

Unterhaus, Überhaus, das Haus der gemeinen, übermenschlichen, größtbritannischen Völkerschinder. Das Oberhaus (s. d.) hat nur dazu zu quasseln, also nur seinen Wortzaubersenf zu dem zu geben, was das U. vorausgedacht, beschlossen, angeordnet und festgesetzt hat (s. Großbritannien, Admiralität, Flotte, London, Freimaurerei, Genf). [^]

Untermensch, Untertan (s. d.), der vom Übermenschen gesperrte Zweihänder, der Arbeitssklave (s. Arbeiter), der Staatssklave (s. Beamter), der Kirchensklave (s. Pfarrer, Pfaffe), der Mordsklave (s. Krieger, Soldat), der Verbrecher (s. Verbrecher), die Hure (s. Hure, Hetäre, Beruf, Untergebener). [^]

Unternehmer, der Übernehmer, der Untenwegnehmer, der übermenschliche Sklave seiner Untermenschen, der Her- und Hochnehmer der vom Staat hergestellten Arbeiter (s. d.), der Gewinnschmarotzer, der Arbeitgelegenheitsmacher, der Arbeit(ver)geber, der Ausbeuter. Der denkbar garstigste U. ist der Staat. Durch die Bodensperre macht er aus jeder Arbeitsstätte innerhalb seiner Grenzen ein Zuchthaus (s. Zuchthaus, Unzucht). Staatsarbeit ist Sträflingsbeschäftigung (s. Beamter). Wer sich aus einem U. in einen Menschen verwandeln will, braucht sich nur auf den Weg zur freien Menschheit zu begeben, der über die Gewinnbeteiligung (s. d.) zur freien Genossenschaft (s. Genossenschaft) aller am Werk Tätigen führt. [^]

Unterricht, schulmäßige Gewaltschwindelverbreiterung, Überredung zum Falschdenken (s. Gymnasium, Oberlehrer, Schule). Der richtigdenkende Lehrer (s. Volksschullehrer) unterrichtet nicht, sondern spricht und verbreitet die Wahrheit (s. d.). [^]

Untertan, der Überwältigte, der unter der staatlich-kirchlichen Sperre (s. d.) lebende Zweihänder (s. d.), der zwischen den Backen der Gewaltzange hockende Staatsbürger (s. Staat), der wortverzauberte Unmensch (s. Wissenschaft), der gehorsame Steuermilchgeber (s. Steuer), der Fürchtegottlieb, der Angstmeier, der denkbar dümmste Zweibeiner (s. Untermensch). [^]

Untreue, Eigensinn (s. d., Treue, Freiheit, Altruismus). Die U. der Deutschen gegen ihre Führer (s. d.) entspringt nur der Fähigkeit jedes freien Menschen, sein eigener Führer zu sein (s. Deutschland, Wahrheit, Menschheit, Ewigkeit). [^]

Unzucht, Staatszucht, amtliche Bewirtschaftung der Wollust (s. d.). Die freie Menschheit ist gänzlich unvornehm, staatszuchtlos und unstaatszüchtig, also menschlich, gewöhnlich und sittlich (s. Sittlichkeit, Standesamt, Hure). [^]

Urheberrecht, staatlicher Wortzauberschutz, amtliche Wahrheitssperre (s. Wahrheit, Sperre). Nichts hat befruchtender auf die falsche und verheerender auf die richtige Denkweise gewirkt als der, in Preußen bereits 1837 eingeführte, staatliche Schutzzwang der Druckereierzeugnisse (s. Buch, Buchdruckerei). Er allein hat den Niedergang der deutschen Dichtung (nach Haine) und die immer stärkere Verstopfung des Büchermarktes mit Schönquasselei (s. Literatur, Feuilleton) und Schund (s. Schundliteratur) verursacht. Die freie Menschheit wird die Bahn wieder freimachen für die wirklichen Dichter (s. d.) und die Richtigdenker. Gegen die schädigende Nachdruckerei werden sich die heute bereits fest und richtig zusammengeschlossenen Bücherhersteller (s. Verlag, Genossenschaft) und Bücherverschleißer (s. Buchhändler) schon zu wehren wissen. [^]

Urkunde, staatlicher oder staatlich geschützter Wortzauber auf Papier (s. Testament, Vertrag). [^]

Urkundenfälscher, der Aktenmacher für eigene Rechnung, der widerstaatliche Wortzauberer, der unamtliche Schwindelausnützer, der schriftstellernde Gewaltschuster auf eigene Faust. Jeder Staatsmann (s. Staatsmann) ist ein gesetzlich geschützter U. (s. Schwindel). Die denkbar größte, dümmste und falscheste Urkunde wurde zu Versailles (s. d.) hergestellt (s. Fälscher, Verbrecher, Schundliteratur). [^]

Ursache, Grund (s. d.). Die U. der Menschheit ist die Erde, die U. des Staates ist das Falschdenken zum Zwecke der Menschenschinderei, die U. des Falschdenkens ist die Ungleichmäßigkeit der Bodenfruchtbarkeit (s. Bauer, Hirt, Wüste, Landwirtschaft). [^]

Urteil, das Aussprechen oder Niederschreiben eines Gedankens (s. Satz). Das richtige U. gründet sich auf die Wahrheit (s. d.) und führt zur Freiheit (s. d.), zur Liebe (s. d.) und zur ewigen Menschheit (s. Menschheit). Das falsche U. gründet sich auf den staatsgesetzlichen, also unmenschlich-entsetzlichen Gewaltgaukel und führt zur Sperre zum Haß und zur Lebensvernichtung. Alle Gerichtsurteile sind falsch, denn sie werden niemals über den alleinigen Gewaltfolgenverursacher, also über den Staat, sondern immer nur von ihm über die durch ihn hergestellten Untermenschen gefällt (s. Verbrecher, Strafe, Recht, Schulden, Gefängnis, Zuchthaus, Scharfrichter, Todesstrafe). [^]

Usurpator, Thronaneigner, Gewalterraffer, Herrschaftsräuber, der erfolgreichere Staatslümmel, der ungesetzliche Entsetzer eines gesetzlichen Gewaltverübers und sein ge- und entsetzlicher Nachfolger im Landsperren und Menschenschinden (s. Tyrann, Despot, Kaiser, König, Prätendent, Präsident, Thron). [^]

Utopie, die von More (s. d.) erfundene Papierinsel, auf der er nach dem leuchtenden Vorbilde Platos (s. d.) einen besonders hinterlistigen, irrsinnlichen und beglückungsschmarotzerischen Staat zusammenpinselte. Alle späteren Utopisten sind dort in die Lehre gegangen von Campanella (s. d.) bis Marx (s. d.), Bellamy, Ballod (s. d.) und Bernhard (s. d., Schundliteratur). Auch Popper gehört dazu, denn er ist ein Staatsbejaher, aber er ist der letzte und menschlichste von ihnen allen. Wie Krapotkin (s. d., Anarchismus, Sozialismus), war er ein Großstädter (s. "Das Paradies der Verbrecher", Roman, Georg Müller Verlag, München). [^]

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